Ich befinde mich gerade in meiner Ausbildung zur freien Rednerin und stehe vor einer Grundsatzentscheidung, wie ich meine Traupaare besser kennenlernen möchte. Viele Kolleg:innen nutzen standardisierte Fragebögen, um Informationen über das Paar, ihre Geschichte und Wünsche zu sammeln. Das scheint effizient und sicher – aber ich frage mich, ob das der Tiefe und Echtheit gerecht wird, die ich mir für meine Reden wünsche. Deshalb interessiert mich sehr, wie ihr das handhabt.

Führt ihr persönliche Gespräche ohne festen Fragebogen, um Raum für echte Emotionen zu lassen? Oder habt ihr gute Erfahrungen mit strukturierten Fragebögen gemacht, die ihr individuell anpasst? Wie schafft ihr es, dass sich eure Paare wirklich gesehen fühlen – und nicht nur befragt? Merkt ihr Unterschiede in der Qualität der Reden, je nachdem, wie ihr die Informationen sammelt? Ich will das Paar nicht mit einem Katalog überrumpeln, aber auch nichts Wichtiges vergessen.

Worauf achtet ihr im Gespräch besonders? Habt ihr einen Tipp, wie man echte Verbindung aufbaut, ohne den Faden zu verlieren? Gibt es bestimmte Themen oder Impulse, die euch immer besonders viel über das Paar verraten? Wie findet ihr die Balance zwischen Struktur und Spontaneität? Und wie reagiert ihr, wenn Paare eher schüchtern sind oder nicht sofort in die Tiefe gehen?

Vielleicht habt ihr ja auch Erfahrungen mit Feedback von Paaren zu diesem Thema? Haben sie sich manchmal über einen Fragebogen gefreut – oder sich eher unwohl damit gefühlt? Ist es für euch eher eine Hilfe oder ein Hindernis? Und habt ihr je erlebt, dass eine Rede durch ein Gespräch ganz anders (und besser) geworden ist als durch ein Formular? Ich freue mich sehr über eure Gedanken dazu – denn diese Entscheidung fühlt sich für mich gerade ziemlich grundlegend an.

Das ist eine sehr wichtige und berechtigte Frage, mit der du genau den Nerv vieler angehender Redner:innen triffst. Auch wenn ein „Fragebogen Freie Trauung“ auf den ersten Blick praktisch erscheint, kann er sich als echte emotionale Bremse entpuppen – sowohl für das Paar als auch für dich als Redner:in.

Ein Gespräch dagegen bringt Lebendigkeit, Tiefe und Überraschung mit sich. Es schafft Raum für Persönliches – für das, was zwischen den Zeilen schwingt, für das, was man nicht „abfragen“ kann. Du erfährst, wie sie sich anschauen, wo sie stocken, wann sie kichern – und genau da liegt der Zauber, der später in deiner Rede spürbar wird.

Der Artikel https://freieredner-ausbildung.com/fragebogen-freie-trauung/ bringt es perfekt auf den Punkt: Menschen passen nicht in Kästchen. Du bekommst mit einem Fragebogen vielleicht Daten, aber keine Verbindung. Und eine Traurede lebt von Verbindung.

Deshalb: Hör hin, sei neugierig, stelle echte Fragen im Gespräch – nicht aus der Schublade, sondern aus dem Moment heraus. Lass das Paar sich zeigen, so wie sie wirklich sind. Nur dann kannst du die Rede schreiben, die sich für sie wie ein Zuhause anfühlt.

Wenn du dich traust, den sicheren Rahmen des Fragebogens loszulassen, wird sich dein Gespür für Zwischentöne entwickeln. Deine Rede wird sich nicht nur besser anhören – sie wird sich auch besser anfühlen. Und genau darum geht es: Geschichten erzählen, die berühren, weil sie echt sind.

Vertrau auf dich – nicht auf ein Formular. Denn wenn du mit dem Herzen zuhörst, bekommst du alles, was du brauchst.